Kubernetes Security: Best Practices für den Schutz von Container-Umgebungen
30. September 2025
Container-Technologien haben sich in den letzten Jahren zum Standard für den Betrieb moderner Anwendungen entwickelt. Kubernetes (oder: K8s) als Orchestrierungsplattform bringt dabei enorme Flexibilität und Skalierbarkeit, eröffnet jedoch auch neue Angriffsflächen. Angesichts zunehmender regulatorischer Anforderungen und wachsender Bedrohungsszenarien ist es entscheidend, Sicherheit von Anfang an in die Architektur einzubetten. Wer K8s produktiv einsetzt, muss daher ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept entwickeln, das technische Massnahmen, organisatorische Prozesse und kontinuierliche Überprüfung miteinander verbindet.
Grundprinzipien der Kubernetes-Sicherheit
Drei zentrale Prinzipien bilden die Basis für eine belastbare Sicherheitsstrategie.
- Defense in Depth bedeutet, dass Schutzmechanismen nicht nur an einem Punkt greifen, sondern über mehrere Ebenen hinweg, von der Infrastruktur bis hin zur Applikation.
- Least Privilege: Mit der Anwendung dieses Prinzips wird verhindert, dass Benutzer:innen, Services oder Container mehr Rechte erhalten als unbedingt erforderlich.
- Zero Trust: Keine Interaktion wird von vornherein als vertrauenswürdig eingestuft, sondern stets überprüft.
Diese Leitplanken schaffen die Grundlage, auf der konkrete Sicherheitsmassnahmen aufbauen können.
Absicherung zentraler Bereiche
Cluster Security
Besonders kritisch ist die Sicherheit des Clusters selbst. Kommunikation mit dem API-Server sollte per TLS verschlüsselt, Zugriffe über rollenbasierte Zugriffskontrolle fein granular gesteuert und ETCD-Daten im Ruhezustand verschlüsselt werden.
Container Security
Unsichere Images oder übermässige Rechte in Pods sind häufige Einfallstore. Laufende Schwachstellen-Scans, die Durchsetzung von Non-Root-Ausführung und das Entfernen unnötiger Linux Capabilities reduzieren Risiken deutlich.
Netzwerk-Security
Ein restriktiver Ansatz empfiehlt sich: Standardmässig alles blockieren, nur explizit erlaubte Verbindungen freigeben. Service Meshes wie Istio ermöglichen durchgehende Verschlüsselung. Firewalls und Ratenbegrenzungen am Ingress bieten zusätzlichen Schutz.
Schutz sensibler Daten
Geheimnisse dürfen nicht im Image oder Code gespeichert werden. Der Einsatz externer Key- und Secret-Management-Lösungen (KMS) sowie Verschlüsselung während Übertragung und im Ruhezustand schützt vertrauliche Informationen.
OpenShift: Mehrwert für Enterprise-Security
Kubernetes stellt solide Sicherheitsmechanismen bereit. OpenShift erweitert diese durch Security Context Constraints, TLS-automatisierte Ingress-Routen und eine integrierte Registry mit Scan- und Signaturfunktionen.
Darüber hinaus bietet OpenShift mit Advanced Cluster Security (ACS), dem Compliance Operator und dem File Integrity Operator umfassende Werkzeuge für Enterprise-Anforderungen. Der Machine Config Operator sorgt für einheitliche Node-Härtung.
Automatisierte Updates, FIPS-konforme Kryptomodule, Mandantentrennung und Integration mit LDAP oder Active Directory erleichtern regulatorische Compliance.
K8s Compliance 2026: So bereiten sich Unternehmen vor
- Sicherheitsstrategie definieren: Von Governance bis Incident Response
- Regelmässige Audits und Compliance-Checks
- Shift-Left-Prinzip anwenden: Security früh in den Dev-Zyklus integrieren
- Security in DevOps-Workflows operationalisieren
Kubernetes Security als Enabler
Ein strukturierter Ansatz schützt nicht nur vor Angriffen, sondern schafft Vertrauen und unterstützt die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Plattformen wie OpenShift kombinieren Sicherheit mit operativen Vorteilen – und machen Security zum Enabler für digitale Innovation.