Was bei digitaler Barrierefreiheit wirklich zählt
22. Juli 2025
Plattformen, Portale und Fachanwendungen zugänglich und konform gestalten
Digitale Barrierefreiheit ist eine zentrale Anforderung in der individuellen Softwareentwicklung – nicht nur im öffentlichen Sektor, sondern zunehmend auch in regulierten Industrien und im E-Commerce. Wer Portale, Plattformen oder Fachanwendungen entwickelt, muss Accessibility-Kriterien bereits in der Architektur und Konzeption verankern. Damit barrierefreie Nutzererlebnisse nicht zur Nachbesserung führen, sondern integraler Bestandteil der Lösung sind.
Klare Vorgaben durch Gesetzgebung und Standards
Mit dem European Accessibility Act (EAA) wird digitale Barrierefreiheit ab 2025 in vielen Branchen verpflichtend. Neben der öffentlichen Verwaltung sind dann auch Unternehmen im Einzelhandel, Transport, Finanzwesen und Online-Dienstleistungen zur Umsetzung verpflichtet. In Deutschland gelten zudem die Regelungen der BITV 2.0 für öffentliche Stellen.
Ziel ist der diskriminierungsfreie Zugang zu digitalen Angeboten – unabhängig von Einschränkungen bei Sehen, Hören, Motorik oder Kognition. Für die Umsetzung sind insbesondere die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1) maßgeblich. Sie definieren Anforderungen in den Bereichen Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit.
Umsetzung barrierefreier Anforderungen in Individualsoftware
Digitale Barrierefreiheit beginnt nicht mit einem Plugin, sondern mit strukturierten Prozessen: Accessibility muss in der Anforderungsdefinition, in Design-Systemen, in der Softwarearchitektur und im Frontend-Development durchgängig berücksichtigt werden.
Wichtige technische Prinzipien:
- Saubere Semantik im Markup, ergänzt durch ARIA-Rollen und -Attribute
- Tastaturbedienbarkeit und nachvollziehbare Fokusführung in komplexen UI-Komponenten
- Screenreader-Kompatibilität auch bei dynamischen Inhalten (z. B. Modals, Dropdowns)
- Valide Formulare mit Label-Zuordnung, Fehleranzeigen und kontextbezogenen Hilfetexten
- Responsives Layout mit hohem Farbkontrast und Zoomfähigkeit
- Fallbacks für assistive Technologien und flexible Eingabearten
Bei Frameworks wie Angular, React oder Vue müssen Accessibility-Maßnahmen bewusst im Komponenten-Design berücksichtigt und regelmäßig getestet werden – z. B. mit Tools wie axe-core, pa11y oder Lighthouse.
Accessibility als Teil der Softwarequalität
Digitale Barrierefreiheit verbessert nicht nur die Nutzbarkeit für Menschen mit Einschränkungen – sie erhöht auch die technische Qualität, Wartbarkeit und Usability für alle. Anwendungen mit klarer Struktur, semantisch korrektem Code und nachvollziehbaren Interaktionen sind stabiler, performanter und zukunftssicher.
Zugleich wird Barrierefreiheit zum wirtschaftlichen Faktor: In öffentlichen Ausschreibungen ist sie längst Pflicht, in immer mehr Branchen wird sie zur Voraussetzung für regulatorische Compliance, Zertifizierungen und internationale Expansion.
Unser Ansatz bei CONVOTIS
Wir entwickeln individuelle Anwendungen, die von Beginn an auf digitale Barrierefreiheit ausgelegt sind – fachlich, technisch und gesetzlich. Unsere Lösungen erfüllen nicht nur WCAG- und BITV-Anforderungen, sondern lassen sich nahtlos in bestehende Systemlandschaften integrieren – ob Plattform, Fachanwendung oder responsives Kundenportal.
Dank tiefem Know-how in barrierefreier Architektur, Frontend-Entwicklung und automatisierten Accessibility-Tests entstehen Lösungen, die langfristig tragfähig, wartbar und inklusiv sind.
Technisch barrierefrei. Strategisch zukunftssicher.
Digitale Barrierefreiheit ist kein Randthema – sie ist ein fester Bestandteil nachhaltiger Softwarearchitektur. Wer heute digitale Anwendungen entwickelt, sollte Barrierefreiheit nicht als Pflicht, sondern als Qualitätsfaktor verstehen – und konsequent in den Entwicklungsprozess integrieren.